Sommersonnenwende und Erntezeit für Rotöl

 

Jetzt ist es so weit. Die Blüten des Johanniskraut – Hypericum perforatum- sind offen.
Nun können sie geerntet und verarbeitet werden für den winterlichen Rotölvorrat.

Es ist oft ein hin- und her, wie das Johanniskraut angesetzt werden soll und wie dann gelagert. Für die Einen muss es dunkel und kühl stehen, für die anderen darf es in der prallen Sonne ausziehen. Ich hatte sogar die Variante dunkel und warm gewählt- in meinem Wintergarten ist diese seltsame Kombination möglich.

Nach Holger Jordan – Magister Botanicus – ist ein heller warmer Auszug genau richtig, um die Wirkstoffe überhaupt erst zu erhalten.
Die Wirkstoffe Hypericin und Hyperforin liegen in der Pflanze in einer Protoform vor. Erst durch Licht und Wärme werden die Inhaltstoffe in die von uns gewünschte Form umgewandelt.
Die Pflanze mit der höchsten Sonnenernergie darf also in der Sonne reifen. Nach ca. 4-6 Wochen seie ich das Öl ab und lagere es dann dunkel und kühl, um das gebildetete Hyperforin und Hypericin möglichst lange zu erhalten

Also los gehts:
Ihr braucht
– 1 Flasche Olivenöl in Bioqualität
– 1-2 Hände Johanniskrautblüten. Wenn die kleinen oberen gepunkteten Blättchen dabei sind, ist das auch gut.
– 1 Ausziehglas (z.B. großes Einmachglas)
– 1 dünnes Gazetuch und Tüddelband

Die Blüten werden optimalerweise am 21.06. um die Mittagszeit herum geerntet und eine Weile offen hingelegt, damit die Krabbeltiere flüchten können.
Ich lasse die Blüten 1-2 Tage antrocknen, andere legen sie dann gleich frisch ins Glas. Die Blüten werden mit dem Olivenöl übergossen, die Gaze drüber gebunden und in eine helle und warme Ecke gestellt.
Das Glas sollte 1x am Tag geschwenkt werden oder noch besser umgerührt. Da ist es einfacher, wenn das Tüddelband ein Gummiband ist.
Durch die Gaze kann restliche Feuchtigkeit entweichen.
Das Öl wird sich jetzt jeden Tag ein klein wenig mehr rot färben, der chemische Umbauvorgang läuft und das Olivenöl bindet diese hilfreichen fettlöslichen Stoffe.
Nach 4-6 Wochen wird das Öl durch ein Sieb gefiltert und steht dann bereit für Anwendungen als  Ölgrundlage für Schmerzmischungen oder auch einfach pur für die gereizte oder entzündete Haut. Damit ist das Rotöl auch ein prima Mittel bei Sonnenbrand. Aber bitte nicht als Sonnenschutz nehmen, einige Personen neigen zu Lichtempfindlichkeit.
Weitere Anwendungen veraten dann die persönlichen Heilpraktiker oder Kräuterhexen.

Gutes Gelingen wünsche ich euch
Michaela Schikorra, Heilpraktikerin

Ganzheitliche Pflanzenheilkunde

 

 

 

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