Gastbeitrag von Gabriele Schikorr
Dieses zierliche Gewächs kam ungefähr im 16. Jahrhundert aus dem Mittelmeerraum in den Norden. Es handelt es sich um eine ausdauernde Pflanze mit hellvioletten Blüten, die an rötlichen bis zu 60 cm langen Stängeln von Juni bis September erscheinen. Ihre herzförmigen Laubblätter erinnern an die Form der Schlaginstrumente, daher auch der Name. Das Zimbelkraut wächst bevorzugt im feuchten Schatten oder Halbschatten an Mauern und Ruinen. – Es scheint, als bedecke es das Dunkle, um es mit aller Liebe und Hingabe zu verschönern.
Die Blüten streckt es der Sonne entgegen, um Bestäuber anzulocken. Sobald die Samen heranreifen, legt sich das Kraut ganz dicht an die Mauer, damit die kleinen Samen in die Mauerritzen fallen und gleich weiterwachsen können.
Zwar wird es heute kaum noch als Heilkraut verwendet, aber in früheren Zeiten nutzte man das Zimbelkraut aufgrund der entzündungshemmenden, zusammenziehenden und wundheilenden Wirkung in Form von Blattauflagen oder als starken Teesud gegen Hämorrhoiden, Hautentzündungen, Wunden und Verbrennungen. Auch die Seefahrer sollen es gegen Skorbut eingesetzt haben, denn das Pflänzchen enthält neben Bitterstoffen und Pflanzenschleim sehr viel Vitamin C. Die Blätter wurden dafür einfach frisch verzehrt. Sie schmecken etwas säuerlich, aber auch ein wenig scharf – einfach aromatisch – und bereichern jeden Wildkräutersalat.
Probiert es mal!
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