Gamander – Teucrium chamaedrys
Familie der Lamiaceae / Lippenblütler
Mein neuer Gartenliebling ist der Gamander. Jetzt wo die Löwenzahnzeit vorbei ist, würde ich gerne weiter sanften Bittertee trinken. ABER!
Dieser kleine Halbstrauch hat sich in den letzten 3 Jahren angenehm vergrößert.
Die älteren Äste liegen auf dem Boden, die jungen steigen auf. Während der Blütezeit könnte man erstmal an einen Thymian denken, auch wenn die Blättchen vom Gamander gezähnt sind, die rosa-violetten Blüten sind ein Insektenmagnet.
Auch wenn sie eher aus dem Mittelmeergebiet stammt, scheint sie sich hier im manchmal noch kühlen Norden wohlzufühlen.
Ein Kostprobe vom Blatt zeigt: Bitter. Und damit wäre das Hauptgebiet in der Anwendung klar: Verdauung.
Aber leider kann diese kleine Pflanze bei Mengen über ca. 500 mg pro Tag leberschädigend wirken. Wie, ist noch nicht klar.
Trotz vielversprechender Inhaltsstoffe wie ätherischem Öl mit den Hauptkomponenten beta-Carophyllen und Humulen wird von der Einnahme abgeraten. Beta-Carophyllen hat die Eigenschaft, Entzündungen und Immunreaktionen zu regulieren. Humulen beinflusst ebenfalls die Entzündungsreaktionen.
Bitter regt die Gallenproduktion und -sekretion an und kann als Hustenmittel den krampfartigen Husten lindern.
Doch ist das Risiko der Leberschädigung zu groß, die Pflanze wird deshalb nicht Heilmittel empfohlen. Um die Wirkung vom beta-Carophyllen zu nutzen, können wir auf Pfeffer und Rosmarin ausweichen.