Das efeuartige kleine Geschmackswunder leuchtet mit seinen blauen Lippenblüten im Rasen, Beet, an Zaun und Hecken. Dabei überwuchert die Gundelrebe nicht, sondern bahnt sich ihren Weg mit den langen dünnen Trieben durch Gras und andere Pflanzengruppen und schaut, wo Platz ist um ihre Blüten und Blätter zu entwickeln.
Der Duft – besonders beim Rasenmähen zu genießen- kommt von den ätherischen Ölen, aber wir finden auch eine gute Kombination von Saponinen (seifenartige Stoffe), Gerbstoffen, Bitterstoffen und Vitamin C.
Das Wort „Gund“ bedeutet Eiter und zeigt schon eine Anwendung der Pflanze für Wundheilung. Die Bitterstoffe stechen in der Komposition der Inhaltsstoffe geschmacklich zwar nicht heraus, zeigen trotzdem ihre Unterstützung beim Verdauen.
Eine sehr leckere Verarbeitung der Gundelrebe (manchmal auch Gundermann genannt) ist Gundermannkonfekt. Die Blatt – und Blütensprossen werden in geschmolzene Schokolade getunkt und getrocknet und genossen.
Die Gundelrebe ist ein altes Ritualkraut zur Walpurgisnacht. Geflochtene Kränze aus der Gundelrebe sollen die Klarsicht erhöhen. Damit lassen sich nach Überlieferung anwesende Hexen erkennen, die um das Walpurgisfeuer tanzen.
Der weitere Name „Donnerkraut“ ist dem Gott Donar / Thor geweiht. Das ist der Schutzgott der Bierbrauer, denn Biere wurden damals aus Kräutern gebraut bis das Reinheitsgebot diese traditionellen Zubereitungen verbot.
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