Als Fachausbildung in der Heilpraktikerausbildung gibt es Fachkurse, die uns ermöglichen neben den Grundlagen der Physiologie und Pathologie alternative medizinische Richtungen weiter zu ergründen. Dabei haben wir im Sinn, wie wir uns darstellen wollen, was den Patienten zu uns lockt und was uns geeignet scheint um eine Erkrankung anders anzugehen, als eben diejenigen, die konventionell denken. Oder nicht?
Wer ertappt sich nicht dabei, nach links und rechts zu schauen und zu denken:
na mit Phytotherapie oder TCM könnte man da doch…, mit Schüssler oder Homöopathie hätte ich schon längst …
oder mein Kollege aus der City könnte mit viszerale Osteopathie schon längst……
Ja, genau so !!- Jede und Jeder braucht seinen eigenen Weg und wenn die Lehre sinnvoll ist, kommen wir hoffentlich alle am Ende zu ähnlichen Ergebnissen. Warum schreibe ich das hier?
Um heilpraktisch zu arbeiten sollten wir einen Blick für die ganze Krankheit und den Patienten in seiner Gesamtheit finden. Wir müssen uns fragen, wo liegt hier das Problem? was ist der Auslöser? wie kann ich ansetzen, damit es dem Patienten bald besser geht, usw.
Oft gibt es kleine aber stetige Umstände und Gewohnheiten, die eine Heilung erschweren, auch die müssen wir kennen.
Wir würden uns nicht wundern, wenn wir von Karies bei starkem Zuckerverzehr hören. Natürlich würden wir hier nicht einfach nur eine Zahnbehandlung und andere Zahncreme empfehlen – oder doch?
Aber gilt das auch für andere komplexe bzw. chronische Erkrankungen? Wer von uns denkt zuerst über die Ernährung nach bei Kopfweh, Erkältung oder Dauermüdigkeit, Rheuma, Restless legs, Abgeschlagenheit, Bandscheibenvorfall, Arthrose, Nachtblindheit oder Hautauschlag, um hier nur einige zu nennen.
Die häufigste Reaktion ist meistens: Über Ernährung muss ich nicht nachdenken, ich fühl mich nicht zu dick, also ist wohl alles okay. Leider führt eine schlechte Ernährung eher zu Langzeitschäden und allzu oft sind die Zusammenhänge für uns nur schwer vorstellbar.
Darum geht es also in dem Fachkurs „Heilpraktische Ernährungsberatung“:über den Tellerrand zu schauen und zu sehen, was mit der Ernährung in unserer Gesellschaft gerade geschieht, welche Auswirkungen das auf unsere Körper und unsere Gesundheit haben kann. Wir versuchen an kommerziellem Denken und Werbung vorbeizuschauen und eine unabhängige Meinung dafür zu bekommen, was uns gut tun kann und was höchstwahrscheinlich nicht. Schlußendlich entwickeln wir ein Gespür für das Wesentliche in den Lebensmitteln und unserem Umgang damit.
Darum ist es weder ein Kochkurs noch ausschließlich Ernährungslehre, sondern ein Versuch die Ursache der meisten chronischen Erkrankungen besser zu verstehen und in einen Zusammenhang mit dem Alltag des Patienten zu bringen.
Und deswegen geb ich hier noch einmal gern allen mit auf den Weg: Esst, aber gut!!
Ein Gedanke zu “Darum sollten Heilpraktiker mehr über Ernährung wissen”
Ein superguter Hinweis und durchaus ein Thema, das sehr wichtig ist.
Meine Sanguinum – Stoffwechselpatienten machen auch große Augen, wenn ich denen einen Ernährungsplan stricke. Und wenn sie sich an eine ausgewogene Ernährung gewöhnt haben, werden sie sie auch beibehalten können, mit ein paar Nahrungsmitteln als ad on.