Kleine Sonnen: Löwenzahn – Taraxacum officinale
Nun gehts los mit der Pracht der kleinen Sonnen. Der Löwenzahn im Frühjahr, eine der Officinalpflanzen in den Klostergärten, erwacht aus dem Winter. Wenn die knallgelben Blüten nicht so auffallend wären, würde ich ihn in meinem Schleusengarten zwischen all dem ganzen Grün doch übersehen.
Bekannt ist der Löwenzahn in der Heilkunde eher durch seine Wurzeln mit Bitterstoffen, Schleimstoffen und im Herbst mit viel Inulin zur Stärkung des Darmmilieus. Im Frühling können wir die kleinen Blättchen gleich in den nächsten Frühlingssalat geben. Die feinen Blättchen haben nicht so hohe Bitterstoffanteile und brauchen auch Patienten mit Gallenwegserkrankungen nicht abschrecken. Die gelben Blüten laden zu Kulinarik und Spielerei ein, so farbenfroh wie der Mai.
Die abgezupften gelben Zungenblüten werden mit Salz vermörsert und anschließend getrocknet. So entsteht ein feines gelbes Blütensalz. Dunkel gelagert verblasst die Farbe nicht so schnell.
Aus ein paar handvoll Blüten lässt sich mit Zucker oder Birkenzucker ein Löwenzahnsirup einkochen.
Eine wunderschöne Spielerei sind verblühte Löwenzahnblüten. Aufgezogen auf einen Faden verwandeln sie sich zu federleichten Pusteblumengebilden.
Mein Favorit für die Frühjahrsküche: Löwenzahnknospen. Die werden in Butter oder einem milden Öl angedünstet, Löwenzahnsalz und etwas Pfeffer drauf – fertig ist das Löwenzahngemüse.