Gastbeitrag von Gabriele Schikorr
Die Kornelkirsche (nicht verwandt mit den Kirschen) ist ein recht anspruchsloses Hartriegelgewächs, bevorzugt aber warme, sonnige Standorte mit kalkhaltigen Böden. Vorwiegend wächst sie als Strauch, wird ca. 3 – 8 Meter hoch und kann an einem guten Standort bis zu 100 Jahre alt werden.
Der Volksmund hat ihr neben „Gelber Hartriegel“ und „Herlitze“ noch viele weitere Namen gegeben. Ihre wunderbaren gelben Blüten erscheinen von Februar bis April, duften schwach nach Honig und werden von den Bienen geliebt.
Als reine Heilpflanze ist die Kornelkirsche wenig bekannt, doch in der Volksmedizin wird sie sehr geschätzt. Ihre getrockneten Blätter ergeben einen fiebersenkenden, zusammenziehenden und verdauungsfördernden Tee. Diese Wirkung wird auch den roten Früchten, deren Erntezeit zwischen August und September liegt, nachgesagt.
Bereits in den stein- und bronzezeitlichen Pfahlbauten wurden Reste von Kornelkirschen entdeckt und Hildegard von Bingen empfahl sie als wohltuend für den Magen und gegen Gicht. Weil das Holz der Kornelkirsche sehr hart ist, wurde es früher für Spazierstöcke und Werkzeugstiele verwendet.
In der Küche werden die süss-säuerlich schmeckenden Früchte vielfältig eingesetzt – reif z.B. zu Kompott, Gelee, Fruchtsaft oder Likör verarbeitet, unreif mit Essig und Öl ähnlich wie Oliven eingelegt. Als Wildfrucht enthält sie viel Vitamin C, Eisen, Anthocyane, Gerbstoffe, Kalium, Kalzium …
Beim Ernten sollte man sich aber sicher sein, denn es besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Hartriegelgewächsen, deren Früchte ungenießbar sind und Magen-Darm-Beschwerden auslösen können.
Das Bestimmen der Heilpflanzen lernt ihr in der Heilpflanzenausbildung