Oh, ist das Blatt puschelig – huiii ist das Blatt bitter.
Andorn war 2018 die Heilpflanze des Jahres, aber auch zu Zeiten von Dioskurides, Paracelsus und Hildegard von Bingen war sie schon als Heilpflanze im Einsatz. Paracelsus nannte sie den „Arzt der Lunge“.
Erstaunlich, daß sie nicht zur Officinale – Auswahl Karl´s des Großen gehört hat.
Mir ist Andorn auf einer sehr kargen Ebene auf Lanzarote aufgefallen, wo weit und breit kaum ein Kraut oder eine Blume zu finden war. Mitten auf dem Weg wuchs Andorn gut geschützt durch seine feine Behaarung und trotzte Sonne, Wind, Wanderer und Autoreifen.
Das hübsche Blatt des Lippenblütlers ist ein guter Hustenlöser. Es verflüssigt das Sekret und unterstützt das Abhusten. Dazu ist es schmerzstillend und lindert Hustenkrämpfe. Wer je mit Hustenkrämpfen gequält wurde, kennt die Notwendigkeit einer solchen Arzneipflanze.
Enthaltene Gerbstoffe lindern dazu Halsentzündungen in einer Gurgelmischung.
Und so ganz nebenbei wird die Verdauung durch die Bittermittel angeregt, den Nervus-Vagus-Rezeptoren sei Dank.
Andorn lässt sich gut als Tee zubereiten, inzwischen sind auch wieder Andorn – Bronchialtropfen® auf dem Markt.
Und natürlich gehört Andorn in jede gute Bittertinktur.
Und wer sich über das L. im Namen wundert: Das ist die Pflanzeneinteilung nach Linne´.
Das alles und noch viel mehr – lernt ihr in der Heilpflanzenausbildung!
4 Gedanken zu “Andorn – Marrubium vulgare L.”
Danke für den Tipp, das mit der Bittertinktur hätte ich wohl ernster nehmen sollen 😉
🙂 Du hättest es sicherlich schnell gemerkt. Aber warum nicht mal nach einem ausgedehnten Grillabend einen Becher Andorntee genießen.
Sehr interessant, ist die Pflanze in unseren Regionen zu finden, oder ist Sie sehr Ländertypisch. Hier habe ich Sie noch nicht gesehen. Werde meine Augen offen halten. Ich bin leidenschaftlicher Teetrinker mal sehen wo ich Blätter her bekomme und wie es schmeckt.
Hallo Eric. Der Andorn ist in unseren Breiten nicht heimisch, bleibt allerdings trotzdem in meinem Garten. Er ist heimisch von Mittelmeer bis Zentralasien. In Mittel- und Nordeuropa eingebürgert, in Amerika, Südafrika und Australien eingeschleppt. Herkunft der Drogen: aus Wildsammlung oder Anbau in Südosteuropa, Frankreich und Marokko .
Hildegard von Bingen hat damals schon viel mit Andorn gemacht. Knabber mal vorher an einem Blättchen, bevor Du einen ganzen Tee aufgießt -außer Du bist ein absoluter Bitter – Fan.