Klettenlabkraut – Gallium aparine
Wenn es da ist, sucht es Anhang. Meterweise lässt es sich von den anderen Pflanzen ziehen, die schnell überwuchert wurden.
Klettenlabkraut gehört, wie der Waldmeister, zu den Rötegewächsen, zeigt aber eine ganz andere Dynamik und enthält keine Cumarine, die Kopfschmerzen verursachen können. Die Stängel und Blätter besitzen kleine nach rückwärts gerichtete Haken (Stacheln), mit denen sie sich super festhalten können. Die Blüten sind eher klein, unscheinbar.
Die Labkräuter wurden statt Lab zum Gerinnen der Milch verwendet. Mit der klettigen Variante konnte die Milch von Tierhaaren gereinigt werden.
Medizinisch waren die Labkräuter ebenfalls mit ihrer Stoffwechsel anregenden und entgiftenden Wirkung wichtig. Gerbstoffe, Kieselsäure, Iridoide und andere Inhaltstoffe machen daraus Wiesenmedizin. Wie der Spitzwegerich kann das zerquetschte Blatt auf kleinere Wunden aufgetragen werden – wundheilend und antientzündlich. Kinder wurden bei Hauterkrankungen in dem Sud gebadet. Bei Durchfall wird ein Tee aus Labkraut getrunken, der 7-10 min in heißen Wasser ziehen soll.
Abgesammelt und schattig getrocknet können wir so einen Wintervorrat anlegen.
Danke für den klettigen Meter, das nächste Teewasser ist schon aufgesetzt.
(Quellen: Rudi Beiser, vergessene Heilpflanzen, AT-Verlag; Ellen Huber, Pflanzenschätze der Ahnen, Freya Verlag)